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zu. Die Angst meiner Seele ist groß, ich werde berufen vor den strengen Richterstuhl zu treten. Ich wollte gern verbergen meine Sünden, und meine Missethat verhehlen, aber siehe, es ist alles am Tage, auch meine verborgenen Fehler stehen hier offenbar und schreien mir zu: „hier sind wir, hier sind wir“. O wehe, wehe, wehe mir, daß ich nicht im Herrn sterbe, daß mir meine Werke nachfolgen, und meine Missethaten mit mir gehen. Wie ist meine Seele geängstigt, sie wollte gerne bleiben, wo sie ist, aber die Hütte zerfällt; wie schrecklich ists außer dem Leibe zu wallen, den wartenden Strafen entgegen zu gehen. O daß ich nur eine Stunde Frist hätte, um mit meinem Gott versöhnt zu werden! Ich suche allenthalben Hilfe und find ihrer nicht. Ihr Augen, die ihr sonst so hell gewesen, könnt ihr denn nichts erspähen, das mir helfen könnte? Ihr Ohren, die ihr sonst so ferne hörtet, könnet ihr denn nicht vernehmen, von wannen meine Hilfe kommt? Und du, allzeit fertige, ruhmredige