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18.
Sehnsucht, daheim zu sein bei dem Herrn.

 95. Herr Jesu Christe, mein Trost und meine Wonne, wie verlangt meine Seele nach dir! Wie ein Hirsch schreit nach frischem Waßer, also schreit auch meine Seele nach dir. Meine Seele dürstet nach dir, meinem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, daß ich dein Angesicht schaue? – Herr Jesu, du ewige Weisheit, du weißt meine Zeit, meine Tage stehen in deinen Händen. Ach wann? Sobald du willst, Herr Jesu! Mein Herz sehnt sich zur Ruhe, zur ewigen, lebendigen Ruhe, aus dieser Finsternis zum Lichte, aus dem Trauern zur Freude, aus der Unruhe zum Frieden[,] aus der Mühseligkeit zur Herrlichkeit, aus der Schwachheit zur Vollkommenheit. Herr Jesu, du weißt alle Dinge, du weißt auch daß dich meine Seele herzlich lieb hat und trägt ein sehnliches Verlangen, dein