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gering oder vielmehr für gar nichts achten, was wir hie müßen leiden und ausstehen, und unser Herz und Gedanken alleine wenden auf die folgende Freud und Herrlichkeit. Laß mich ja kein Unglück, Kreuz oder Widerwärtigkeit, auch keine zeitliche Lust und Liebe von diesem deinen Reiche abwenden, sondern gib mir deine Gnade, daß ich Tag und Nacht darnach denke und trachte, all meinen Trost, Freud und Hoffnung dahin stelle und nach dem rechten Vaterland ein herzlich Verlangen habe, nicht anders als ein Hirsch nach frischem Waßer! Amen.


 91. Ach du mein herzlieber Herr und Gott, gleichwie der Hirsch begehret des Waßerbrunnens, also begehret meine Seele, Gott, zu dir; meine Seele dürstet nach dem lebendigen Gott; wann werde ich doch dahin kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? Will denn nicht bald ein Ende haben mein kurzes Leben, auf daß ich in mein Ruhebettlein möge eingehen, darinnen