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Herzen sagen möge: „Was betrübst du dich meine Seele? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichtes Hilfe und mein Gott ist“. Siehe, du läßest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder aus der Tiefe der Erde. Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder. Warum sollte ich denn nicht auf dich hoffen, weil du so gnädig bist? Warum sollte sich mein Herz nicht freuen, daß du so gerne hilfst? Ja, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde, und wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil. Bewahre mein Herz vor sündlichem Vertrauen auf menschlichen Arm. Behüte mich vor Vermeßenheit auf eigene Werke und Verdienst. Laß mich nicht hoffen auf den ungewissen Reichthum, sondern auf dich, den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich allerlei zu genießen. Gib, daß in Lieb und Leid mein Herz allein an dir hange,