Wilhelm Löhe: Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde. Dritte Auflage | |
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Jesus, dein lieber Sohn, unser Herr, an seinem letzten Ende in höchster Marter und Pein zu dem Schächer gesagt hat: „Heute wirst du mit mir im Paradiese sein“, mit welchem ich, o Vater, meinen Geist befehle in deine Hände. Amen.
80. Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, weil Trübsal bei geübten Christen bringt Geduld, Geduld bringt Erfahrung, Erfahrung bringt Hoffnung, Hoffnung aber läßt nicht zu Schanden werden; so bitte ich dich, der du bist meine Zuversicht von meiner Jugend an, da ich noch an meiner Mutter Brüsten war, meine Burg und mein Gott, auf den ich hoffe, du wollest mich in keinerlei Widerwärtigkeit laßen zu Schanden werden, sondern mich trösten durch dein seligmachendes Wort, daß ich nicht verschmachte in meinem Elend. Beweise an mir deine wunderliche Güte, du Heiland derer, die dir vertrauen. Dein heiliger Geist vertrete mich aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen, auf daß ich von
Wilhelm Löhe: Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde. Dritte Auflage. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1863, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rauchopfer_f%C3%BCr_Kranke_und_Sterbende_und_deren_Freunde_(3._Auflage).pdf/206&oldid=- (Version vom 7.10.2018)