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deinem Willen der Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird, und wagen es, von Noth und Verlangen getrieben, uns dennoch zu nennen dein eigentümlich Volk. O Herr, der du ein unvergänglich Priesterthum übest, der du immerdar lebst und für dein Volk betest, gedenke auch unser: bete für uns, wenn wir nicht beten, sondern sündigen, – wenn wir beten und dennoch sündigen, – wenn wir zu schwach, zu träge, zu krank sind an Leib und Seele, um zu dir zu rufen. Du mußtest aller Dinge deinen Brüdern gleich werden, auf daß du barmherzig würdest und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu versöhnen die Sünden des Volkes; du hast gelitten wie wir, du wurdest selbst versucht, doch ohne Sünde, du bist ein mitleidiger Hoherpriester geworden: so laß dir nun unsre Schwachheit, unsre Krankheit zu Herzen gehen – und erquicke uns Mühselige und Beladene. Amen.