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 Und bei dem Gefühle der Niedrigkeit hatte sie himmlischen Sinn und Himmelssehnsucht.

 „Es vergeht ein Tag nach dem andern. Der HErr denket an mich und Dich, der im Himmel sitzet! Der Engel, der Jakob erlöset hat, segnet Dich und mich! Der Friede des HErrn ist mit Dir und mir in Vergebung unserer Sünden, in Kraft des Glaubens und der Heiligung.“
 „Dem HErrn sei Lob und Dank, daß Seine Gnade täglich neu ist. So fern der Morgen ist vom Abend, läßt Er unsre Uebertretung von uns sein. Lobe den HErrn, meine Seele! Diesen Abend ist schon wieder ein Tag von der Wartezeit herum und wir sind einen Tag näher der Ewigkeit, wo wir unsern lieben HEiland sehen werden, den wir hier jeden Tag so oft betrüben. Ob wir uns gleich vor Ihm schämen müßen, so wollen wir uns doch immer freuen, so oft ein Tag vorüber, daß wir dem HErrn näher gekommen sind, der uns beide heimholen wird zu Seiner Zeit. Mein Liebster, da werden wir uns dann immerdar zusammen freuen! Und dem HErrn danken, daß Er uns Hoherpriester ist, und daß Gott uns erwählt hat von Anfang zur Seligkeit, in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit! Ja, Amen.“
 „Gott segne uns alle, daß wir uns einst alle, wenn nicht auf Erden, doch im Himmel wieder finden! Wie würde ich die Meinen gern alle auf Erden nicht wiedersehen, wenn ich nur wüßte,