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und fragte, wie ein Kind. Es war, wie wenn sie nur immer andern gehorchte. Still hin that sie ihr Ding – alles ordnete sie – und man merkte nichts. Der Haushalt war keine lärmende Maschine, sondern einem Baume gleich, der wächst und grünt und blüht und Früchte bringt zu seiner Zeit, aber bei all der reichen Thätigkeit kein Geschrei und keinen Lärm macht.

 4. Es handelte sich drum, wann der Bräutigam die Braut besuchen sollte. Ihr Vater meinte, an Pfingsten; aber Helene konnte an Pfingsten den Bräutigam nicht brauchen, weil der Brautbesuch Unruhe verursachte, sie aber mit ihrer Mutter Ruhe haben wollte, um zum heil. Mahle zu gehen. Der Brautbesuch „pressierte“ nicht so. Darum schrieb sie:

 „Meine liebe Mutter und Ihre Helene möchten gern die Pfingsten zum heil. Mahle gehen; würden Sie dann vor Pfingsten kommen, so würde diese Zeit durch viele Besuche wohl unruhig werden. Die Pfingsttage selbst sind große Lustbarkeiten in Frankfurt, ruhig kann ich diese Zeit nicht nennen.“ –

 Denselben Brief schloß sie in ihrer feierlichen Einfalt:

 „Der HErr segne uns! Ich fürchte mich nicht, denn der HErr ist bei uns alle Tage mit Seinem Geist. Der HErr sei unsre Stärke, unser Fels, unsre Burg, unser Erretter, unser Gott, unser Hort, unser Schild und Horn unsres Heils und unser Schutz! Amen.“ –