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Karl Bela: Wie man zu Orden kommt. In: Die Burg, 2. Jahrgang, S. 238–239

Wie man zu Orden kommt. Ein lustiger Kadettenstreich. [ws 1]


Es war in der letzten Zeit der Herrschaft des venezolanischen Diktators Castro. Das deutsche Schulschiff „Mars“ lag mit 150 Seekadetten vor La Guaira vor Anker. An Bord befanden sich unter den Offizierdiensttuern auch drei fidele Fähnriche zur See, die schon manchen übermütigen Streich ausgeheckt hatten.

Eines Tages erhielten die drei Urlaub, um die Hauptstadt Caracas, wohin von La Guaira eine eben erst fertig gestellte Eisenbahn führte, zu besuchen. Nachdem die jungen Herren sich Caracas genügend angesehen hatten, kehrten sie in einer Weinkneipe ein und tranken dort so häufig auf das Wohl der Venezuelaner, daß sie schließlich in ihrer – Begeisterung auf die Idee kamen, an den Diktator einen Brief zu schreiben und ihm ihre volle Zufriedenheit mit dem in seinem Lande Geschauten auszudrücken. Zum Schluß fügten sie noch hinzu: „Wir werden nicht verfehlen, an geeigneter Stelle mit Anerkennung von Venezuela zu sprechen, obwohl wir noch nicht die hohe Ehre haben, venezolanische Orden zu besitzen.“ – Dieses sauber geschriebene Schriftstück, unter

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Verfasserangabe im Inhaltsverzeichnis: Karl Bela.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Bela: Wie man zu Orden kommt. In: Die Burg, 2. Jahrgang, S. 238–239. Verlag der Paulinus Druckerei, Trier 1914, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_man_zu_Orden_kommt.pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)