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Leinmehl gethan und umgerührt ward. Mit diesem Futter wird das Kalb dreymahl des Tags gefüttert, nämlich Morgens um 5 Uhr, Mittags um 11, und Abends um 6 Uhr, und mit dem angemachten Getränk wird es allemahl getränkt, so oft es das kurze Futter aufgezehrt hat. Nach der Tränkung aber wird ihm jedesmahl gutes Heu aufgesteckt, daß es nach und nach herausfressen kann, bis ihm wieder kurzes Futter gegeben wird. So wie man genau darauf hält, daß dieß Futter und Trinken dem Kalb alle Tage zur vestgesetzten Zeit gereicht werde, eben so sorgfältig beobachtet man auch Reinlichkeit. Jedesmahl ehe das kurze Futter eingeschüttet wird, reinigt man den Baren vom übrig gebliebenen Futter, und wäscht das Gefäß sauber aus, worin ihm das Trinken gegeben wird, damit sich keine Säure ansetze, und der Verdauung schade. Eben so wird das Kalb auch mit Bürsten abgestäubt, so oft es von neuem Futter bekommt. Mit diesem Futter und Getränk wird es genährt, bis es halbjährig ist, sodann gibt man ihm grünes Futter; sehr selten reicht man ihm vor dieser Zeit Gras oder Klee, weil dieses das Kalb durchfällig macht, und sein Wachsthum verhindert. Dieß ist auch die Ursache, daß der