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Verlauf der Straße sind auf der linken Seite die Häuser Große Meißner Straße 1, 3, 5, 7 und 9 zu erwähnen, von denen das dritte eine besonders schöne Aufteilung mit drei gleichmäßig betonten, reich geschmückten und zwei dazwischen gestellten einfacheren Fensterachsen aufweist. In den beiden äußeren Achsen liegen im Erdgeschoß große, im Korbbogen geschlossene Durchfahrten, dazwischen Läden. Im Dachgeschoß stehen die drei gekuppelten Dachfenster wieder über den Hauptachsen. Das Haus Große Meißner Straße 11, der sogenannte „Blaue Stern“, ist von Samuel Locke erbaut. Hier sind die drei mittleren Achsen, unter denen die Durchfahrt mit einer Kartusche über dem Bogen angeordnet ist, betont, während die vier seitlichen Fensterachsen schmucklos gelassen wurden. Später, vermutlich um 1750, ist das Haus Große Meißner Straße 13 entstanden, das mit einer Front von acht Fensterachsen und dem durch Rokokoverzierungen hervorgehobenen mittleren Teile über dem Torbogen einen stattlichen Eindruck macht. Das ebenfalls sehr vornehme Haus Große Meißner Straße 15 ist im fiskalischen Besitz. Auf der anderen Seite der Straße ist nur das Haus 2, das bereits erwähnt wurde, beachtenswert. Es ist im Jahre 1911 um ein Geschoß erhöht worden.

Wie die Große Meißner Straße, hat auch die Königstraße in ihrem vorderen, am Kaiser-Wilhelm-Platz beginnenden Teile heute noch ein einheitliches architektonisches Gepräge. Die in den ersten Jahren nach dem Erlaß vom 28. Januar 1732 erbauten Häuser Königstraße 1, 3, 5, 7, 9, 10 und 12 sind zum größten Teile jetzt noch wohlerhalten und beachtenswert durch die gute architektonische Ausbildung ihrer Schauseiten (Taf. XIV). Wie die Verordnung bestimmte, sind die Häuser niedrig gehalten und von gleicher Hauptsimshöhe, um die Wirkung des Holländischen Palais zu steigern. Sie haben durchgängig eine ungerade Anzahl Fenster, wobei nur die Mittelachse, und zwar in vollendeter Art und Weise verziert ist. Die ganz schlicht gehaltene übrige Schauseite zeichnet sich durch die feine Abwägung der Größe der Öffnungen zu dem verbleibenden Mauerwerk und die geschickte Anordnung der Dachfenster aus. Die Mittelachse ist, wie es besonders bei den Häusern 1 und 5 beobachtet werden kann, zu einem ornamentalen Streifen ausgebildet, der sich vom Erdgeschoß bis zum Dach erstreckt. Der im Korbbogen geschlossene Toreingang zeigt seitliche Pilaster und einen mit Monogramm und Jahreszahl

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Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/62&oldid=- (Version vom 19.11.2024)