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der zweifellos bedeutender war, vollkommen in den Schatten zu stellen. Nach dessen Tode führte Knöffel das als Abschluß der Augustusbrücke gedachte, mit einer Pyramide zu krönende Gebäude der Neustädter Hauptwache, entgegen den ursprünglichen Plänen Longuelunes, in veränderter Form aus. Auch Chiaveri mußte dem ränkesüchtigen Knöffel das Feld räumen, ehe die katholische Hofkirche beendet war, und nur der Tod hinderte letzteren daran, auch diesen Bau noch nachträglich zu verändern.

Knöffel wie Longuelune, dessen Hauptwerk außer der Neustädter Wache das Pillnitzer Schloß ist und der mit de Bodt am Japanischen Palais in Dresden-Neustadt tätig war, hatten einen großen Einfluß auf die nachfolgende Generation von Architekten. Samuel Locke, Exner und Leplat gingen aus dieser Schule hervor. Ihren Abschluß bildete der auch durch seine schriftstellerische Tätigkeit bedeutende Dresdner Architekt Krubsacius. Knöffels Schöpfungen in Dresden waren außer dem bereits erwähnten Rathausbau der Altstadt das Gräflich Hoym’sche Palais, das Kurländer Palais, das jetzt abgebrochene Brühl’sche Palais in der Augustusstraße und sein eigenes Wohnhaus, das spätere Cosel’sche Palais an der Frauenkirche.

In allen diesen Bauten offenbart sich ein starker Gegensatz zu den mehr dem italienischen Barock sich nähernden Bauten Pöppelmanns und Bährs. Es bricht sich jetzt eine strengere Auffassung der Architektur Bahn, die schon zum Klassizismus überleitet. Die kurz nach seinem Regierungsantritte erlassene Verordnung des Kurfürsten Friedrich August II. zur Beseitigung der unter den Architekten eingerissenen Mißwirtschaft und Willkür kündigt die neue Stilrichtung mit folgenden Worten an: „Wir wollen, daß künftighin bei allen neu aufzuführenden Palais und anderen Bauten sowohl auf den davon zu hoffenden Nutzen und Gemächlichkeit, dermalen aber, was die Struktur betrifft, dahin gesehen werde, daß an allen Stücken und Theilen des Gebäudes etwas nobles, dabei aber an Schmuck und Zieraten nichts überflüssiges, weniger etwas gezwungenes und unanständiges, wohl aber dagegen alles sich dergestalt eingerichtet finde, daß es einesteils dem Hauptzwecke, wozu jedes Gebäude von uns destiniret, gemäß sei, anderenteiles die Architektur durch die angebrachten Zierate nicht verdunkelt noch unterdrückt, vielmehr durch ihre anständige Vergesellschaftung noch mehr releviret werde. Und da

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Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/55&oldid=- (Version vom 19.11.2024)