beachtenswert. Die Bildhauerarbeiten rühren von Benjamin Thomae her und haben heute durch den Ölfarbenanstrich bedeutend an Reiz eingebüßt. Der Brunnen an der Ecke des Rathauses stellt eine nackte Nymphe dar, neben ihr befindet sich ein wasserspeiender Delphin. Links davon steht ein Knabe mit einem Fisch auf der linken Schulter.
So hat sich das Gebäude bis auf unsere Zeit erhalten. Mit feinem Verständnis und Taktgefühl sind vom Stadtbaurat Erlwein im Vorjahre die im Erdgeschoß befindlichen Läden umgebaut und auf die ganze Front an der Hauptstraße ausgedehnt worden. Ein kräftiger Sims trennt jetzt das Erdgeschoß von der oberen Schauseite ab, so daß diese in keiner Weise beeinträchtigt wird. Die Läden selbst sind mit Bögen abgeschlossen, sie haben gleiche Firmen und Schaufenstereinrichtungen und geben in ihrer Ausführung ein vorzügliches Beispiel für die nicht leicht zu lösende Aufgabe moderner Ladeneinbauten in alte Gebäude.
Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/34&oldid=- (Version vom 13.11.2024)