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Ferner seien im Rathause noch eine Ratswage und eine Feuerwache untergebracht gewesen. Sitzungen waren früher am Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, da aber im Jahre 1725 der Konsistorialrat D. Schröter Stadtsyndikus wurde, und das Oberkonsistorium auch Mittwochs Sitzung hatte, mußte der Rat statt am Mittwoch am Dienstag zusammentreten.

Von dem Äußern sagt Hasche, daß es „ein in der That in angenehmen französischen Geschmack von vier Stockwerken errichtetes Gebäude“ sei. Es ist auch gewiß eines der schönsten Gebäude aus der Zeit des Rokoko und verdient um so mehr Beachtung, als die Schauseite drei voneinander getrennte Häuser zu einer einheitlichen Wirkung verbinden mußte. Von der Front am Altmarkt gehören sechs Fensterachsen der rechten Seite zum ehemaligen von Döring’schen Hause. Die Haupteingänge befanden sich früher in der Mitte der beiden Vorlagen. Die architektonische Wirkung ist unter sparsamster Verwendung des ornamentalen Schmuckes durchgängig mit Lisenen und breiten Simsen erreicht. Nur die beiden Vorlagen tragen über den Fenstern des ersten Obergeschosses Stuckreliefs mit den Bildnissen des Königs August III. und seiner Gemahlin, und über dem Hauptsims große Wappen mit militärischen Emblemen. Die Balkone an den Vorlagen sind mit schönen schmiedeeisernen Geländern geschmückt. Der Dachreiter erhielt im Jahre 1765 nach der Zerstörung der Kreuzkirche eine Uhr mit Glocke, da die Stadt außer der Schloßuhr damals keine öffentliche Uhr besaß.

Das alte Rathaus enthält heute noch Räume der städtischen Verwaltung, nur die im Erdgeschoß befindlichen Läden sind an Privatleute verpachtet.

Die Neustadt oder Altendresden, wie es früher hieß, war bis 1550 eine selbständige Stadtgemeinde und besaß deshalb auch seit frühesten Zeiten ein Rathaus. Es stand bis zum Jahre 1754 am Markte vor den Häusern zwischen der Hauptstraße und Kasernenstraße und ist uns nach den Gemälden Canalettos in der Dresdner Bildergalerie wohlbekannt. Melchior Trost soll es im Jahre 1527 erbaut haben. Das kleine Gebäude zeigte eine schlichte Schauseite mit zwei kleinen seitlichen Giebeln und einem Dachreiter. Im Obergeschoß befand sich die Ratsstube, die sowohl zu Sitzungen des Rats wie als Tanzboden für die Bürger diente. Als nach dem großen Brande im

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Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/32&oldid=- (Version vom 20.12.2024)