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in dem sicheren Abwägen der einzelnen Schauseitenteile und dem liebevollen Durchbilden der sparsam verteilten Schmuckmotive zu erkennen gab. Der gute Geschmack und die feine Bildung der Bewohner, die man noch heute in der sächsischen Höflichkeit nachrühmt, kamen ebenso wie im gesellschaftlichen Leben im Hause selbst zum Ausdruck.

Dresden hat durch seine vielen Barockbauten ein eigenartiges Stadtbild bekommen, das an vielen Stellen noch bis heute unversehrt geblieben ist. Besonders schön sind die Wohnhäuser in der Schloßstraße, der Großen Brüdergasse, der Rampischen Straße, an der Frauenkirche, am Jüdenhof und in der Großen Meißner Straße in der Neustadt. Einige von ihnen wurden von Pöppelmann erbaut. Daneben schufen Georg Hase und Johann Gottfried Fehre mehrere beachtenswerte Wohngebäude, wie wir später sehen werden.

In der Zeit des Rokoko wird die Symmetrie und einheitliche Durchbildung des Grundrisses noch weiter gesteigert. Dabei legte man jedoch auch auf eine bequeme Einteilung und Einrichtung der Räume nach dem französischen Vorbilde großen Wert, wie denn Hasche in seiner Beschreibung Dresdens von mehreren Häusern erwähnt, daß ihre inneren Einrichtungen gänzlich die neuen französischen Bequemlichkeiten zeigen. Dresden besitzt eine Reihe vorzüglicher bürgerlicher Wohnhäuser aus der Zeit des Rokoko. Unter ihnen ist an erster Stelle das später als Rathaus eingerichtete, von Knöffel erbaute Haus Altmarkt 1 zu nennen. Es ist aus zwei Bürgerhäusern zusammengesetzt, deren vorzügliche Grundrißlösung wir noch in den Einzelheiten erkennen können. Von Knöffel rührt jedenfalls auch die ausgezeichnete Architektur des Gräflich Hoym’schen Palais an der Landhausstraße 11 her mit der sehr schön aufgeteilten Front und dem reizvollen Brunnen im Hofe. Weitere nennenswerte Bauten aus jener Zeit sind die Häuser Hauptstraße 7, Frauenstraße 7 und 14, das erstgenannte leider im unteren Teile verstümmelt, Schössergasse 25 und Große Klostergasse 4, das jetzige Kommandanturgebäude.

Während der Zeit des siebenjährigen Krieges wurde die Stadt zweimal von schweren Bränden heimgesucht, denen beim erstenmal 289, dann 85 Häuser zum Opfer fielen. Die ernste Zeit sprach sich auch in der Architektur der Wohnhäuser aus, die Schauseiten wurden einfacher und nüchterner. Schöne Wohngebäude sind uns von Krubsacius, Höltzer

Empfohlene Zitierweise:
Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/27&oldid=- (Version vom 17.12.2024)