Seite:Von den Teutschen Schulen in Nuernberg.pdf/6

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

daß ich dieß im Vorbeygehen bemerke, hat wahrscheinlich eine Gegend zwischen der Lorenzerkirche und der Findel noch jetzt den Namen bey der wilden Sau; eigentlich beym Wildsau, welcher daselbst gewohnt haben mag) 1652 verordnete ein Rathsverlaß, daß das Amt der Vorgeher künftig unter den Schulmeistern wechselweise herumgehen solle.

Jetzt sind dieser Vorgeher nur drey, von welchen jeder es drey Jahre bleibt, und zu welchem Amt auch einer öfter gelangen kann. Sie wählen dieselben selbst aus ihrem Mittel, und jeder gibt seine Stimme zur Wahl in einem verschlossenen Billet.[1]

Die Visitation und Inspection der Schulen ist nunmehr den Geistlichen übertragen, und den Vorgehern daher nur noch das Examen der Candidaten überlassen, und die Erlaubniß im Hause des ältesten Vorgehers im Frühjahr und Herbst einen Convent oder eine Versammlung anzustellen.

Seit 1692 sind die Diakonen der Kirchen zu St. Sebald, Lorenzen, Egydien, im Spital und St. Jacob als Visitatoren der Teutschen Schulen bestellt. Die Diakonen


  1. Bis 1715 wurden sie, wie andere Vorsteher der Handwerker, von dem Amtsbuch gewählt.
Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Von den Teutschen Schulen in Nürnberg in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_den_Teutschen_Schulen_in_Nuernberg.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)