Seite:Vom kriege widder die Türcken0039.jpg

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Also solt aber ein Legat auffm Reichstage mit den Reichsstenden handeln / Gotts gebot furhalten vnd eine vnuermeydliche not draus machen vnd sagen / Lieben herrn / Keyser vnd Fürsten / Wolt yhr Keyser vnd Fürsten sein / so thut als Keyser vnd Fürsten / oder der Turcke wirds euch leren durch Gots zorn vnd vngnade / Deüdschland odder Keyserthum ist euch von Gott gegeben vnd befolhen / das yhrs schutzen / regiern / raten vnd helfen solt / vnd nicht allein solt / sondern auch müsset / bey verlierung ewer seelen seligkeit vnd göttlicher hulden vnd gnaden. Nu aber sihet man wol / das ewer keinem ernst ist / noch solchs gleubet / sondern yhr haltet ewer ampt fur einen schertz vnd schimpff / gerade als were es eine mumerey fur fastnacht / Denn da last yhr ewere vnterthanen / so euch von Gott befolhen sind / vom Turcken so iemerlich plagen / wegfuren / schenden / plundern / würgen vnd verkeuffen. Meinet yhr nicht / weil euch Got solch ampt befolhen hat / vnd dazu gegeben gelt vnd volck / das yhrs wol thun vnd ausrichten könnet / Er werde von ewern henden foddern alle ewer vnterthanen / die yhr so schendlich verlassen / vnd yhr die weil getantzt / gebrasset / gebranget vnd gespielet habt?

Denn wo yhrs mit ernst gleubtet / das yhr von Got gesetzt vnd geordent weret zu keyser vnd fürsten / yhr wurdet des bancketen vnd hadderns vmb das hohe sitzen vnd andere vnnützer bracht / eine weile lassen / vnd trewlich ratschlahen / wie yhr ewerm ampt vnd Gots gebot gnug thetet vnd ewer gewissen errettet / von alle dem blut vnd iamer ewer vnterthanen / so der Turck an yhn begehet / Denn wie kan Gott odder ein gottseliges hertz anders von euch dencken / denn das yhr freylich ewern vnterthanen feind seyd / odder selbs