yhn fürchten vnd die auff seine güte warten / Christliche waffen vnd krafft mus es thun.
Hie fragestu / Wer sind denn die Christen? Vnd wo findet man sie? Antwort. Wenig ist der selbigen / Aber doch sind sie allenthalben / ob sie gleich dünne stehen vnd weit von einander wonen / beyde vnter frumen vnd bösen Fürsten / Denn es mus die Christenheit bleiben bis ans ende / wie der artickel laut / Jch gleube eine heilige Christliche kirche / Also mus man sie aber finden / Die Pfarher vnd prediger sollen / ein iglicher sein volck / auffs aller vleyssigst vermanen zur busse vnd zum gebet / Die busse sollen sie treiben / mit anzeigen vnser grossen vnzelichen sunde vnd vndanckbarkeit / da durch wir Gottes zorn vnd vngnade verdienet / das er vns dem Teüffel vnd Türcken billich ynn die hende gibt. Vnd auff das solche predigt deste stercker eingehe / mus man die Exempel vnd sprüche der schrifft einfüren / als von der sintflut / von Sodom vnd Gomorren / von den kindern Jsrael / vnd wie greulich vnd manich mal Gott die welt / land vnd leute gestrafft hat / vnd wol ausstreichen wie es nicht wunder sey / so wir wol schwerer denn ihene / sundigen / ob wir auch erger denn sie gestrafft werden.
Es mus werlich dieser streit an der busse angefangen seyn / vnd müssen vnser wesen bessern / odder wir werden vmbsonst streiten / wie der Prophet Heremias sagt am .xviij. Capittel / Jch rede gar bald widder ein volck vnd widder ein Königreich / das ichs aus wurtzele / zustore vnd zerstrewte / Wo aber solches volck seine bosheit rewet / da widder ich rede / So sol mich auch rewen das vbel / das ich yhm gedacht zu thun /
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0016.jpg&oldid=- (Version vom 7.10.2018)