GNad vnd fride ynn Christo Jhesu vnserm Herrn vnd Heilande / Durchleuchtiger Hochgeborner Furst Gnediger Herr: Es haben mich wol fur funff iaren ettliche gebeten / zu schreiben vom kriege widder den Türcken / vnd vnser leute dazu vermanen vnd reitzen / Vnd itzt weil eben der Türck vns nahe kömpt / zwingen mich solchs auch meine freunde zuuolenden / Sonderlich / weil ettliche vngeschickte Prediger bey vns Deudschen sind (als ich leider höre) die dem pobel einbilden / man solle vnd musse nicht widder die Türcken kriegen / Ettliche aber auch so toll sind / das sie leren / Es zyme auch keinem Christen / das weltlich schwerd zu furen odder zu regiern / Dazu / wie vnser Deüdsch volck / ein wust wild volck ist / ia schier halb Teüffel halb Menschen sind / begeren ettliche der Türcken zukunfft vnd Regiment / Vnd solches yrthumbs vnd bossheit ym volck / wird dem Luther alles schuld gegeben / vnd mus die frucht meines Euangelij heissen / gleich wie ich auch mus der auffrur schuld tragen / vnd alles was itzt böses geschicht ynn der gantzen welt / so sie es doch wol anders wissen / Aber Gott vnd seinem wort zu widder stellen sie sich / als / wusten sie es nicht anders / vnd süchen vrsachen den heiligen geist vnd öffentliche bekandte warheit zu lestern / auff das sie
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 03. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0003.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2019)