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das am 14. October vor. Jahres erfolgte Ableben eines auf dem Gebiete der Landschaftsmalerei hervorragenden, in weiten Kreisen rühmlichst bekannten Künstlers, des Herrn Professors Johann Christian Clausen Dahl, der, seiner Geburt nach dem hohen Norden Europas angehörig, (er war 1788 zu Bergen in Norwegen geboren) seit 1818 vorübergehend und seit 1821 bleibend unsre Stadt zu seinem Aufenthaltsorte gemacht hatte, in welcher er, obwohl keine amtliche Lehrerstellung an der Kunstakademie bekleidend, dennoch, namentlich in früheren Jahren der rüstigen Manneskraft, durch seine künstlerischen Schöpfungen und als Leiter eines Privatateliers für Landschaftsmalerei ebenso erfolgreich wirkte, wie er durch die schlichte Anspruchslosigkeit und Trefflichkeit seines Charakters sich die Verehrung seiner Kunstgenossen und aller seiner Mitbürger erwarb.

Den Kreis der Ehrenmitglieder der Kunstakademie traf ein schmerzlicher Verlust. Ein Stern ersten Ranges am Himmel der Kunst, den die Akademie seit dem Jahre 1847 unter ihren Ehrenmitgliedern zu zählen sich zur Ehre schätzte, Christian Rauch, ward am 3. Dec. vor. Jahres in den Mauern unserer Stadt, in welcher er Linderung von schwerem Leiden gesucht hatte, der Kunst entrissen. Schmerzerfüllt benutzte die Akademie im Vereine mit der gesammten hiesigen Künstlerschaft und einer grossen Anzahl von Kunstfreunden die am 5. December erfolgende Abführung der irdischen Hülle des Verewigten, um durch deren feierlichste und zahlreichste Begleitung einen letzten