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Mannschaft von Keistuts Armee in Bärenhäute gehüllt gewesen sey, und ihren Pferden um die Hufen verfaultes Stroh gebunden hätte, daß sie auf dem Eise nicht ausgleiten sollten. Bey dem Sturme der Festung, die sich am siebenten Tage an den Belagerer ergeben mußte, hätten die Stürmer mit Fußhaken die Mauern erklettert und die Besatzung von oben herab in Spieße geworfen. Auch kommt so etwas wie von Schlittschuhen vor[1] und von Hunden, mit denen sie in kleinen Wagen über den Schnee fuhren. Der Ritter Rixleben, der die Besatzung anführte, wurde gefangen und dem Hochmeister für seine Freiheit eine ungeheure Summe neuen Geldes abgefordert, widrigenfalls er umgebracht werden sollte. Kniprode trat deswegen mit Keistuten in Unterhandlung, aber Friedrich war seit der Zeit aus dem Kerker entwischt, und auf der Flucht von vier litthauischen Bauern erschlagen.

Im folgenden Jahre wurde der Feldzug früher als gewöhnlich eröffnet. Kniprode

  1. Incredibili celeritate pedibus ferreatis super glaciem cucurerunt. Vinc. Chron. p. 87.