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zur Flucht behilflich seyn wollte, Tag und Stunde und Losung wurden verabredet. Keistut brach sich mit seinem Schwerte hinter den Tapeten und Schildereien ein Loch durch die Wand, und ließ sich an einem Seile bey finsterer Nacht herab. Unten wartete Alf mit zwey Pferden, Ordensmantel und Kreuz, und zog den Fürsten über die Graben-Mauer. Der Thorwächter war verschworen, und beide entkamen glücklich in ihrer Maske als Ordensritter aus der Stadt. Eine Wache hatte das Getümmel vernommen und meldete es dem Schloßhauptmann. Ahndungsvoll eilte dieser in das Gefängniß. Da lag der Wachhabende Ritter ermordet. Reisige saßen auf, um den Flüchtling zu verfolgen. Aber der Vorsprung und das heilige Kleid schützten den Helden. Alf, der die Wege kannte, vorauf, Keistut hinten drein. Sie ritten und ritten ohne auszuruhen, bis in das Gebiet des Herzogs Janus von Masuren, der Keistuts Schwiegersohn (nach Andern sein Schwager) war, die Flüchtlinge freundlich aufnahm und ihnen sicheres Geleit nach Litthauen gab. „Trau Einer einen Heiden, sagte der Hochmeister als er die Flucht erfuhr, hätte ich den Vogel