Seite:Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen Teil 1 1759.pdf/83

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Vierte Abtheilung.
Von dem Doppelschlage.


 §. 1.  Der Doppelschlag ist eine leichte Manier, welche den Gesang zugleich angenehm und gläntzend macht. Seine Andeutung und Ausübung finden wir Tab. V. bey Fig. L. abgebildet. Wir sehen hierbey die Nothwendigkeit, bey drauf folgenden Octaven oder anderen weiten Sprüngen diesen Doppelschlag mit vier Fingern zu machen. Man pflegt in diesem Falle zwey Ziffern neben einander über die Note zu setzen.

 §. 2.  Weil er die allermeiste Zeit hurtig ausgeführet wird, so habe ich die Geltung seiner Nötgen, welche er enthält, so wohl bey langsamer als auch geschwinder Zeit-Maaß entwerfen müssen. Er hat auch das bey (*) befindliche Zeichen. Ich habe dismahl das erstere erwählt, um aller sich etwa ereignenden Zweydeutigkeit wegen der Ziffern aus dem Wege zu gehen.

 §. 3.  Diese Manier wird so wohl in langsamen als auch geschwinden Stücken, bey Schleifung so wohl als auch bey gestossenen Noten angebracht. Eine gantz kurtze Note verträgt sie nicht wohl, weil hierdurch wegen der vielen Noten, welche sie enthält und welche doch eine gewisse Zeit erfordern, der Gesang leicht undeutlich werden kan.

 §. 4.  Man findet den Doppelschlag theils allein über einer Note, theils in Gesellschaft des unter ihm befindlichen Prall-Trillers, theils, nach einer oder zweyen kleinen dreymahl geschwäntzten Nötgen, welche vor einer Note stehen und sich, wie wir in der Folge sehen werden, von den Vorschlägen unterscheiden.