Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod | |
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Was dann Besorgniß heißt und Leid
Kein Freund empfindet solch Behagen
Wie selbst ein Feind, vorherzusagen
Ein Mißgeschick, wie sehr er auch
Beachten mag der Freundschaft Brauch,
Erkundigt. Wird der Diener künden,
Herrn Swift geht’s täglich schlimmer jetzt,
Wird er weit mehr dadurch ergötzt,
Als müßt’ er hören: Gott sei Dank,
Wer dann am besten als Prophet
Sich hier erwies, sagt sehr diskret:
Das Schlimmste, was man fürchten kann,
Sagt’ ich voraus von Anfang an.
Dem Fall vor, daß gesund und roth
Ich seinem Scharfsinn Schande mache.
So geht’s mir jetzt. In einer Sache
Stimmt jeder Freund schier überein:
Doch sollt’ auch gar ein Fremder leiden
An Schmerzen, die mich jetzt durchschneiden,
Mit wie viel Inbrunst würd’ er beten
Für meine Bessrung, würde treten
Erforschend wie ich vom Beginn
Der Krankheit an Diät gehalten,
Wodurch Erleichtrung ich erhalten;
Mein Tod auch gäb’ ihm größre Pein,
Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod. Scheible, Rieger & Sattler, Stuttgart 1844, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Verse_auf_Swift%E2%80%99s_Tod-Swift-1844.djvu/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)