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     „Mocht’ er auch ein Genie wohl sein,

260
So fällt es Euch doch nimmer ein,

Auch sein Verfahren zu vertheidigen;
Stets lärmt’ er in Satiren, leidigen,
Und ließ die Menschen nie in Ruh.
Kam Grillenfängerei hinzu,

265
Schmäht’ er auf Hof, Stadt, Heer zugleich,

Kurz, Alles war dem Schmäher gleich.“ –

     „Sir Robert Walpole war ja Whig,
Drum war er auch ja sicherlich
Nicht halb so schlimm, wie Swift ihn macht –

270
Was hat Swift sonst noch vorgebracht,

Um Bosheitsscenen zu enthüllen
In Lügenreisen und Pasquillen!“ –

     „Gesteh’ ich, daß so oft er neckte,
Zu viel Satir’ im Blut ihm steckte.

275
Swift war entschlossen nach Belieben

An Zeitgenossen sie zu üben.
Durch Spott allein und Geißelschwingen
Läßt sich ja Laster niederbringen.
Erweckt’ er Zorn, wen trifft der Tadel?

280
Euch kannt’ er nicht und euern Adel

Verachtet’ er. An Lasterhaften
Soll niemals wohl ein Tadel haften,
Weil sie den Herzogstitel führen?
Swift ließ dadurch sich nie geniren.

285
Als Freunde hatt’ er zugelassen

Nur Wen’ge, meist aus Mittelklassen,
Nie Narren hohen Rangs und nie
Von Lords Verwandte, die mit Müh

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod. Scheible, Rieger & Sattler, Stuttgart 1844, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Verse_auf_Swift%E2%80%99s_Tod-Swift-1844.djvu/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)