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die einstweilen in ihrem eigenthümlichen Hause, das auf herrschaftliche Kosten dazu eingerichtet wurde, die weibliche Jugend in verschiedenen Frauenzimmerarbeiten unterrichten mußte, bis im folgenden Jahre ein weitschichtiges Privathaus erkaufet, und zu zwey in besondern Stockwerken bestehenden geräumigen Schulen, in deren einem die Mädchen, in dem andern die Knaben, welche bloß Teutsch lernen, unterrichtet werden, samt zwey bequemen Wohnungen, für den Teutschen Lehrer und die Lehrerin hergestellet wurde. Den übrigen Unterricht der Mädchen mußte der Cantor, der seine Latein lernende Knaben zu gewissen Stunden des Tags noch mitlehrte, abwechselnd mit einem der Stadtcapläne übernehmen, so daß dem Teutschen Lehrer die Knaben nur allein blieben. Gleich nach Ostern wurden der damahls jüngere Stadtcaplan Konrad Engelhardt und der Magister Joseph Bott nach Wirzburg geschickt, um auf Kosten des Herrn Hoch- und Teutschmeisters sich in dem dortigen Schullehrer-Seminar in der im Hochstifte Wirzburg üblichen Lehrmethode unterweisen zu lassen. Nach einem beynahe vierteljährigen Aufenthalte kamen sie zurück, brachten ihre erlernten Grundsätze zum Theil noch im