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reicht, und dessen Blick nicht mehr umfaßt, als was wirklich geschehen und für die Sinne anschaulich geworden ist. Der philosophische Sitten- und Charakterrichter nimmt bey der Größebestimmung eines Mannes, nicht blosse Facta zu Hülfe; er dringt vielmehr in den Geist des Mannes ein, aus dem jede einzelne große Handlung hervorging, spürt der Anlage nach, und siehet, was da für Energie zu Großthaten im Vorrathe übrig ist, er prüft die Quelle, ob sie mehr oder minder reichhaltig zu guten Ausflüssen ist, und bestimmt hienach eigentlich den Wehrt und die Stelle des Mannes, den er zu würdigen hat. Einzelne Handlungen machen uns zwar auf die Kraft aufmerksam, die sie erzeugte, aber nach ihr allein läßt sich das Quantum derselben nicht vollständig bestimmen: denn jede Kraftäusserung hängt ohnehin gar oft von zufälligen Umständen ab; man würde sich also gar oft selbst täuschen, und sich eine Unbilligkeit gegen verdiente Männer zu Schulden kommen lassen, wenn man nur blosse Facta in Anschlag bringen oder wenn es nur auf die Summe derselben ankommen sollte. Eine einzige That enthält oft mehr Stoff, über den Mann und seiner Größe zu raisoniren,