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zu Grunde gegangen. Das Erste, was er that, war, daß er bei Karlmannen auszuwirken suchte, daß auch disseits des Rheines Bisthümer errichtet würden. Dies geschah. Die neuen Bischöffe baueten nun Kirchen und Klöster, stifteten Pfarreien, errichteten Schulen und verbreiteten Religion, Sitten und Aufklärung. Bald vermogte er Karlmannen dahin, daß auch Erzbisthümer errichtet wurden, und er selbst ward zum Erzbischoffe von Mainz ernannt. Ueberhaupt suchte er das Verhältniß der Bischöffe gegen die Erzbischöffe, wie es im alten Gallien war, wieder herzustellen. Diese mußten nun die Provinzial-Consilien versammeln, denn diese hielt Bonifaz für die einzigen und besten Mittel, die alte Kirchenzucht wieder zu erneuern. Er bestrebte sich, das Ansehen der Erzbischöffe, vorzüglich aber das Ansehen des H. Vaters auf die Bischöffe und Erzbischöffe zu erweitern. Er that keinen Schritt ohne Vorwissen und Genehmigung des Pabstes. Gregor II. weihte ihn zu Rom zum Bischoffe unter dem schweren gestabten Eide, sich nie von der römischen Kirche abzusondern. Dann ward er nach Deutschland gesandt, und ihm die collectio

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/7&oldid=- (Version vom 17.5.2023)