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aus diesen Ländern zu kommen. Da ist fast kein einziger Gegenstand, der aufgezeichnet zu werden verdiente. Ich habe die sogenannte Eifel in der Runde durchstrichen, und ich glaube nicht viel übertrieben zu haben, wenn ich die ganze Strecke einem Sumpfe in einer schönen ländlichen Gegend vergleiche. Doch itzt bin ich in einer Stadt, die meine ganze Aufmerksamkeit an sich zieht, besonders da fast alle Reisebeschreiber wenig oder gar nichts davon gesagt haben. Dies finde ich um so nachlässiger, da sie ohne Zweifel eine der ersten in Deutschland ist, und sich hier dem Auge des Beobachters Gegenstände darbieten, die allerdings zur Menschen- und Völkerkunde ihr nicht kleines Scherflein beitragen können.

Du kannst dir also zum wenigsten über den andern Posttag auf Briefe von mir Rechnung machen, und ich glaube, es ist nicht zu viel gefodert, wenn du mir den dritten davon beantworten sollst. So viel Zeit kannst du leicht von deinen Geschäften abbrechen, und du bist es unserer Freundschaft auch schuldig. Lebe wohl.


Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/4&oldid=- (Version vom 17.5.2023)