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verschiedne Ueberbleibsel von ihm. Unter andern besitzt das Kollegiatstift zum h. Stephan eine Korkappe von diesem Manne. Jenem allgemeinen fügt noch der Kurfürst sein Geschlechtswappen hinzu.

N. S. Heute morgen lief die unerwartete Nachricht ein, daß Kaiser Leopold am ersten dieses die Welt verlassen habe. Dies war uns um so unerwarteter, da man gar nichts von einer Krankheit dieses großen Mannes gehöret hat. Alles hat auf einmal eine ganz andere Wendung genommen. Das Theater ward augenblicklich geschlossen und alle öffentliche Lustbarkeiten untersagt. Doch zeigen sich unter dem hiesigen Publikum wenig bekümmerte Gesichter um ihn; Joseph war ihnen mehr. Doch nicht so dem Fürsten. Dieser soll sich über diesen Fall sehr betrübet haben, wie er denn auch heute schon die feierlichsten Anstalten zu der Trauer machen läßt. Er soll mit ihm in ziemlich genauem Verhältnisse gestanden haben. Wer von gewissen politischen Vorfällen genau unterrichtet ist, wird die Ursache davon leicht zu finden wissen. Man hat schon wirklich neue Spekulationen auf die bevorstehende Kaiserkrönung gemacht. Das wird wieder in

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/36&oldid=- (Version vom 23.11.2023)