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wird man oft keine angezündete gewahr. Auch sollte ein größerer Theil der Stadt erleuchtet seyn; an Orten, wo doch bei Nacht viele Menschen passiren, und wo oft viele Ausschweifungen getrieben werden, sieht man keine Laternen. Woran die Ursache liegt, daß man in diesem Punkte so wenig Akkuratesse hat, kann ich nicht erfahren. Ich befragte mich nach dem Fond, woraus die Unkosten zur Erleuchtung bestritten werden, und hörte, jeder Bürger müsse von jedem Stecken Holz 10 Kr. zahlen, welche zu diesem Zweck angewendet würden. Betrachtet man nun die ungeheure Menge des Holzes, das hier verbrannt wird, so kann man nicht glauben, daß hierinnen der Fehler liegen könne. Wahrscheinlich liegt die Ursache ganz allein an denen, welche die Besorgung haben, daß die Laternen zur gehörigen Zeit angesteckt und sauber gehalten werden, welche aber leicht zu mehrerer Aufmerksamkeit anzuhalten wären.

Vor einigen Jahren wurde den Polizeidienern scharf anbefohlen, Acht zu haben, daß dem Befehl gemäß nicht zwei zusammen nach 10 Uhr über die Straßen ziehen sollten. Dieser Befehl ward gegeben, um die Raufereien der Akademiker und Handwerkspursche

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/166&oldid=- (Version vom 22.11.2023)