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Sechszehnter Brief.

Unter die vorzüglichsten Belustigungen des hiesigen Publikums gehört ohnstreitig das Nationaltheater. Es hat sich seit einigen Jahren zu einer solchen Höhe emporgeschwungen, daß man es itzt mit Recht unter die ersten von Deutschland zählen kann. Diesen Ruf hat es sich durch die Fürsorge und Protektion des Freiherrn von Dalberg zugezogen. Ueberhaupt hat die deutsche Muse diesem Geschlechte sehr vieles zu verdanken. Ehemals hatte, wenn ich nicht irre, Dalberg die Einnahme davon, und der Gewinn war ihm eigen. Die Gesellschaft spielte damals abwechselnd in Mainz und Frankfurth. Seit diesem Winter aber hat es der Kurfürst übernommen, und die Kammer zieht den Gewinnst, doch bleibt Dalberg Intendant davon. Nun wird es auch, da Frankfurth ein eignes Theater errichtet, blos auf Mainz beschränkt, und man kann im Winter fünfmal, im Sommer aber wöchentlich zweimal diesen Tempel Thaliens besuchen. Im Voraus etwas im Allgemeinen

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/140&oldid=- (Version vom 22.11.2023)