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wie schwer die Unterhaltung derselben ist. Dazu spreche ich dem Mainzer Hofe alles Vermögen ab. Freilich wäre der oberrheinische Kreis verbunden, dem Hofe einen Zuschuß deswegen zu machen, wie er auch schon vorhin gethan hat, allein er lernt nun auch einsehen, daß die ehemaligen Feinde mit Deutschland in brüderlicher Freundschaft leben, und von den Franzosen auch nicht so leicht ein Ueberfall zu befürchten ist. Dieß giebt man zur Ursache an, warum man ihren Bau nicht gehörig unterhalten will, oder doch keine so große Aufmerksamkeit mehr darauf richtet. Es ist nun jedem erlaubt, frei und ungehindert darinnen zu spatzieren, und der schönen Aussicht, welche der südöstliche Theil derselben darbietet, zu geniessen. Man hat da die ganze Gegend wie in einem kleinen Gemälde vor sich liegen, besonders thut die Uebersicht der ganzen Stadt eine unvergleichliche gute Wirkung. Die Wohnung des Kommendanten liegt nicht minder schön. Sie begreift nach dem Pallaste die schönste Aussicht unter allen Häusern der Stadt. – Schreiben oder Zeichnen darf keiner ohne Gefahr von der Wache ergriffen und fortgeschleppt zu werden. Dieß geschah noch im vorigen

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/106&oldid=- (Version vom 22.11.2023)