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Wir suchten überall, in allen Zimmern,

Im Hof, im Stall, im Garten – Ach! da fand man
Am Schwarzenstein den Leichnam Macdonalds.

Douglas.
Wer war der Mörder?

Mac-Gregor.
Wer war der Mörder? Lange war vergeblich
All unser Forschen, – da gestand Maria

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Daß sie den Mörder kenne, und erzählte:

In jener Nacht, die auf den[1] Mordtag folgte,
Sey William Ratcliff in ihr Schlafgemach
Plötzlich getreten, habe lachend ihr
Die Hand gezeigt, noch roth vom Blut des Bräutgam’s,

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Und habe Macdonalds Verlobungsring

Ihr dargereicht mit zierlicher Verbeugung.

Douglas.
Verruchtheit! Welcher Hohn! Was thatet Ihr?

Mac-Gregor.
Ich ließ den Leichnam Macdonalds beysetzen
In seines eignen Schlosses Ahnengruft,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dem (s. Verbesserungen)
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_012.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)