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          Püppchen fein, du must seyn

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          Nicht so kalt wie Marmelstein.


          Rosenschein, will ich streu’n
          Auf die weißen Wängelein.“ –

Mac-Gregor.
Halt ein, verrücktes Weib, mit Wahnsinnsprüchen
Bethörst du ihr noch mehr das kranke Haupt –

Margarethe.
     (Mit dem Finger drohend.)

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Du? du? willst schelten? Wasch’ dir erst die Hände,

Die rothen Hände; du befleckst mit Blut
Klein Püppchens weißes Hochzeitkleid. Geh fort.
Ich rath’ dir gut.

Mac-Gregor.
     (Aengstlich)
Ich rath’ dir gut. Die tolle Alte faselt! –

Margarethe.
     (Singend.)
          Püppchen klein, Püppchen mein,

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          Schließe auf die Aeugelein!
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Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)