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Er führet in der Vorrede diejenigen Schrifften an, die er von dieser Materie zu Gesichte bekommen; worunter die Curieuse und sehr wunderbahre Relation von denen Vampyrs mit denen beygefügten historischen und philosophischen Reflexionen des W. S. G. E. die wir oben sehr genau beleuchtet, den ersten Rang hat. Ohngeachtet er nun der Hypothesi, die der Verfasser derselben von denen Vampyrs heget, gäntzlich entgegen ist, so hat er sich doch in dieselbe dergestalt verliebt, daß er nicht umhin kan, so wohl in der Vorrede p. 13. von dem Verfasser zu urtheilen: „er sey ein gelehrter und wohlbelesener Mann, der in der Welt-Weißheit, Artzney-Wissenschafft und Gottesgelahrheit sich nicht unerfahren bezeuge; die Schreib-Art desselben sey munter und mit vielen Historien ausgeschmückt;“ als auch in der Abhandlung selbst p. 51. zu schreiben: „Ich muß gestehen, daß der Herr Scribent in seiner Schreib-Art munter und angenehm, wie auch in seinen Gedancken deutlich und auffgekläret sey.“ Wie glücklich er es aber mit seinem Urtheil getroffen, mögen andere untersuchen.

Die Abhandlung selbst besteht aus 45. paragraphis. Der §. 1. stellt den gemeinen Wahn von dem Schmacken-Fressen (wie er es nennt) und Blut-Aussaugungen der Verstorbenen vor; §. 2. wird die Nachricht aus Servien eingerückt und mit einigen, nicht viel auff sich habenden, Anmerckungen begleitet; §. 3. kömmt ein parallel-Casus