Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 278.jpg

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vernehmen läst: „Ich habe einen Beruff zu diesem Auffsatze gehabt, nicht alleine, weil meine mir anvertraute Zuhörer zum Theil sich mit leeren Wörtern und Regeln der Sprachen nicht wollen abspeisen lassen, sondern über die in den Zeitungen gelesene Sachen, so etwas mehr bedeuten, meine Erklärung begehren; sondern auch vornehmlich weil eine hohe Person, von deren Gnade und Befehlen ich abhange, mir ausdrücklich aufferleget, meine Gedancken von den Vampirs zu Pappiere zu bringen. Ferner bin ich in meinem Gewissen zur Bekäntniß der Wahrheit, so ferne dieselbe von mir durch meine Ober-Herren vermittelst Endes vor 12. Jahren gefordert worden, biß ins Grab verbunden.“

Eine so strenge Beobachtung der auff sich habenden Amts- und Gewissens-Pflicht ist die würckende Ursache dieser vor uns habenden Schrifft gewesen. Aber was ist denn der Inhalt derselben? Der Herr Autor will erörtern, was es mit denen so genanten Vampyrs und Blut-saugern vor eine Beschaffenheit habe, und weil er nicht kürtzer davon kommen kan, als wenn er die gantze Sache vor eine Frucht einer verderbten Phantasie hält, so giebt er sich Mühe, alles, was dieser Meinung entgegen stehet, aus dem Wege zu räumen, und dieselbe dargegen mit Anführung vieler weitläufftigen und theils gar nicht hieher gehörigen Dinge, die, nach iedermanns,