Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 274.jpg

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fügt er die abentheurliche Geschichte von dem Geiste des verstorbenen Caspareck, so sich in der Grafschafft Liptau in Ober-Hungarn, zugetragen haben soll, bey, so wie sie in dem Europäischen Niemand P. XI. p. 957. sq. erzehlt wird, dabey wir uns aber nicht aufhalten wollen.

XIV.

Neueröffnetes Welt- und Staats-Theatrum, welches die in allen Theilen der Welt, sonderlich aber in Europa vorfallenden Begebenheiten in einem deutlichen Auszuge vorstellet. A. 1732. vierdte Eröffnung in 8. 4. Bogen.

DEr Verfasser erzehlet erstlich speciem facti, hernach fällt er p. 233. folgendergestalt sein Urtheil davon: Es ist dieses nichts anders als gleichsam ein neuer Actus der schon in Hungarn und Pohlen von dergleichen Materie vorlängst gespielten Tragödie, mithin derer Sclavonier ihre Vampyren, derer Pohlacken ihre Upierz u. derer Deutschen ihre schmatzenden Todten allesamt einerley, nemlich eine von leeren Einbildungen, menschlichen Schwachheiten und thörichten Aberglauben zusammengesetzte Fabel, so zwar der einfältige gemeine Pöbel vor eine Sonnenklare Wahrheit ansieht, dadurch aber immer zu grössern Irthümern und sündlichen Aberglauben verleitet, folglich solchergestalt die Macht des Satans nur noch mehr vermehret und gestärcket