Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 264.jpg

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Tode wieder auffgestanden und die Leute geplagt, gewürget und getödtet haben sollen. Wobey merckwürdig ist, was der Herr Verfasser aus des Mr. de la Croix Etat present des Nations & Eglises Grecque, Armenienne & Maronite Lib. I. cap. 25. folgender gestalt erzehlet: „Die Griechische Kirche glaubet, daß der Teuffel die Cörper dererjenigen besässe, welche im Bann sterben, und daß er durch dieselben denen Lebendigen vielen Schaden zufügte. Die Griechen nennen solche Leiber Bulcolaccas, Burcolaccas, Burculaccas und Buthrolaccas, welche Benennungen nach des Herrn de la Croix Ubersetzung reissende Wölffe heissen sollen. Denn die Griechen, schreibt er, sagen, daß sie des Nachts auff denen Gassen herum lieffen, heuleten, an die Thüren schlügen und die Leute bey ihrem Nahmen rufften; Diejenigen nun, welche ihnen antworteten, müsten, wie sie glauben, so gleich sterben; Und dieses wäre eben die Ursache, daß die Griechen demjenigen, welcher sie zur Nacht-Zeit ruffte, auff den ersten Ruff keine Antwort gäben. Sie sollen auch, wenn etwan ein Sterben, oder eine Hungers-Noth entstehet, alles diesen in dem Bann verstorbenen Cörpern zuschreiben, deßwegen die Gräber umwühlen, und wenn sie darinnen noch das geringste von solchen Leibern finden, ein groß Feuer machen und ein Todten-Opffer anstellen, bey dessen Ende aber den Bann auffheben und die Leiber verbrennen.“