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stumpff gegen meine Philosophie gehalten; Nichts desto weniger sey die Arbeit eben so gerathen, wie sie gemeiniglich zu gerathen pflegt, so offte Theologi philosophiren wollen. Aber worinnen besteht denn der Unterschied des Philosophirens zwischen einem Theologo und einem Politico? Und wodurch habe ich denn die Regeln eines guten Philosophi hindan gesetzt? Es ist nicht genung, daß der Herr Verfasser etwas vorgiebt, er muß es auch beweisen. Unserm Bedüncken nach reimet sich dieses gar übel zusammen, als ein Theologus philosophiren und die Theologischen Waffen für zu stumpff gegen die Philosophie halten.

Jedoch weiter in Text! Er schreibt p. 47. sq. ferner: „Wenn es diesen Herren Niemand sonst vertrauet hätte, als der cordate Thomasius, so solten sie zum Nachdencken gebracht worden seyn. Sed æthiops non dealbatur.“ Diese Worte brauchen ihrer Geheimniß-vollen Bedeutung wegen einen Schlüssel. Denn ich bekenne mit gutem Gewissen, daß, wenn es mein Leben kosten, solte, ich nicht weiß, was der tieffsinnige Auctor damit haben will. Ob er mich vor einen Thomasianer hält, oder vor einen Aethiopier; ob die Rede von allen Theologis überhaupt, oder nur von meiner Wenigkeit insbesondere ist, laß ich an seinen Ort gestellet seyn, so viel ist gewiß, daß ich Thomasium weder gehört noch gelesen, und daß dessen Principia sehr weit von denen Theologischen Grund-Sätzen der Wahrheit entfernt sind.