Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 240.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Er theilet seine Anmerckungen in 4. Abtheilungen ein, und handelt in solchen 1.) von denen unverweseten Cörpern, 2.) von denen schmatzenden Todten, 3.) von denen blutsaugenden Vampyrs und 4.) von denen Mitteln, sich dafür zu bewahren. Alleine er führt seine Sachen so aus, daß er dabey bleiben kan. Entweder er gläubt das und jenes nicht, oder was er gläubt, schreibt er dem Teuffel oder sonst einer übernatürlichen Ursache zu.

Bey Betrachtung der unverweseten Cörper thut er nichts weiter, als daß er Exempel davon anführt und endlich p. 29. sq. den Schluß macht, daß ob gleich bißweilen sich hierinne etwas ausserordentliches in der Natur zutragen könne, so folge doch nicht, daß solches die Ursache der Incorruption, derer in Servien ausgegrabenen Cörper sey. Ich bekenne meine Einfalt, schreibt er p. 31. vor Herren und Frauen, daß ich dabey über die gewöhnliche Gesetze der Natur hinaus dencke.

Das Kauen u. Schmatzen der Todten schreibt er p. 36. sqq. denen vor todt gehaltenen und lebenbendig begrabenen zu, weiß aber denen, die ihm dißfalls allerhand Einwürffe machen, weiter nichts zu antworten, als: Wenn wir nun davon in die Länge und in die Quere ein paar Stündgen raisonirt, so ist der Beschluß: und ein ieder gieng also heim unverrichteter Sachen. Joh. VII. 52. So sein weiß der Herr Verfasser sich der heil. Schrifft zu bedienen!