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Raisonnement vom Welt-Geiste, an gute Freunde gesandt von Gottlob Heinrich Vogt, Medic. Pract. Leipzig 1732. in 8. 1. Bogen.

ES ist dieses eine kurtze Widerlegung der vorigen Schrifft, darinnen die ungereimten Dinge, die entweder in derselben würcklich enthalten sind, oder daraus fliessen, kurtz recensirt werden, wobey der Verfasser Gelegenheit nimmt, seine eigenen Gedancken beyzufügen. Das Schwanger-werden der Ehefrau, deren verstorbener Mann wieder zu ihr gekommen seyn soll, hält er vor gantz natürlich. „Denn der Mann,“ schreibt er, „ist gleich den andern Tag wieder ausgegraben worden, auch nicht lange kranck gewesen, wie die andern, folglich ist leichte zu schliessen, daß er kurtz vorher noch beym Leben, seine Frau ordentlich hergenommen, welche davon schwanger worden, und weil beyde also von einem Giffte inficirt und die Naturen corrumpirt gewesen, auch eine Mißgeburth habe folgen müssen, und mag dieses noch der Frau ihr Glücke gewesen seyn, daß sie schwanger worden, folglich der Gifft auff die Leibes-Frucht gekommen und sie beym Leben erhalten worden.“

Er schreibet überhaupt das gantze Phænomenon von denen Vampyrs und Blut-Saugern einem beygebrachten qualificirten Giffte zu. Daß aber die Leute vorgäben, es käme ein Todter wieder, geschehe aus einer Raserey, die der communicirte