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biß es wegen der aërischen Substantz, die er an sich gesogen, so crud und flüßig wird, daß es in der Gestalt eines Liqueurs, wie gemein Wasser zu fliessen pflegt. Wenn nun solcher gestalt der Geist auch bey einem entseelten Cörper ist und sein Nutriment haben kan, so ist leichte zu erachten, warum die Vampyren lange nach ihrem Tode eine Unverweßlichkeit und Lebhafftigkeit sehen lassen.“

Das Wachsthum der Haare, Nägel und Haut schreibt er p. 29. ebenfalls dem Nutrimente dieses Geistes zu, und beweiset solches durch nachfolgendes Experiment: „Einsmahls ruffte mich mein Laborante, so ein Frantzose von Geburth war, ins Laboratorium und zeigte mir ein dünnes eisernes Blech, welches auff einen irrdenen Topff gedeckt war, worinnen er einen Theil von denen Hefen, woraus nachgehends der Weitzen-Spiritus gemacht wurde, ohngefehr 5. Wochen lang auffgehalten hatte; da ich denn observiret, daß dieser durchdringende Geist aus dem Topff, worinnen er eingeschlossen war, hinauffgestiegen und den eisernen Deckel durchbohret, auch seiner natürlichen Würckung nach so starck operiret, daß er 10000. Hälmigen, so dem Croco ähnlich waren, wie das auffgehende Getrayde von dem Eisen in die Höhe getrieben und hervorkeimend gemacht, welche alle in der Länge einer kleinen Nadel gewachsen waren.“ Hieraus soll, seiner