Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 188.jpg

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Tode dennoch als ein Vampyr die Leute geplaget und 4. Personen getödtet; 4.) von denen Einwohnern darauf ausgegraben und voller Blut und unversehrt gefunden worden; 5.) Derselbe bey Durchstechung seines Hertzens einen Laut von sich gegeben und häuffiges Blut von sich gelassen, 6.) derselbe mit seinem Blut-Saugen so gar des Viehes nicht verschont, und 7.) daß, als der obgedachte Millove über das Weib gekommen, sie mit einem entsetzlichen Geschrey, Furcht und Zittern im Schlaffe aufgefahren und darauf den dritten Tag nach empfundenen grossen Schmertzen auf der Brust gestorben. Alle diese Umstände sind so beschaffen, daß man nichts besonders daraus zu machen hat, ob sie wohl in einem und dem andern von denenjenigen unterschieden sind, die wir in unsern obigen Dissertationibus an dem Plogojowitz in Betrachtung gezogen haben.

Daß gedachter Paole in seinem Leben die Leute öffters versichtert, daß er bey Cassova in dem Türckischen Servien von einem Vampyr geplagt worden, daraus schliessen die einfältigen Leute selbiger Orten, daß, weil er nach seinem Tode ein gleiches gethan, es werde allezeit derjenige auch zu einem Vampyr, der von einem Vampyr umgebracht worden. Wie wir nun Dissert. II. §. 54. sqq. sattsam erwiesen haben, daß die Einbildung die wahre Ursache der so genannten Plage derer Vampyrs sey, welche bey denen, die also geplagt zu werden vorgeben, durch die Vampyrs, die im Leben mit ihnen eine Gemeinschafft gehabt, per sympathiam