Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 184.jpg

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Dorffe Medwedia, auff einem andern, Kucklina, genannt, zugetragen; welches auch dasige Einwohner endlich bekräfftigen, daß zwey Brüder von so einem Vampyr zur Nacht-Zeit geplaget worden, weßwegen einer um den andern gewachet, da es denn wie ein Hund die Thüre geöffnet, auff Anschreyen aber gleich wieder davon gelauffen, biß endlich alle beyde einmahl eingeschlaffen, da es denn dem einen in einem Augenblick einen rothen Fleck unter dem rechten Ohr gesauget, worauff er in drey Tagen davon gestorben; und was noch abscheulicher, so ist ein gestern beerdigter Heyducke folgende Nacht zu seinem Weibe gekommen und solcher ordentlich beygewohnet, welche solches gleich Tages darauff dem Hadnack selbiges Orts angedeutet, mit Vermelden, daß er seine Sache so wohl, als bey Lebzeiten verrichtet, ausser daß der Saamen gantz kalt gewesen. Sie ist davon schwanger worden und hat nach gewöhnlichem Termino derer 40. Wochen ein Kind gebohren, welches die völlige Proportion eines Knabens, iedoch kein eintziges Glied gehabt, sondern wie ein pures Stücke Fleisch gewesen, auch nach dreyen Tagen wie eine Wurst zusammen geruntzelt. Weil man nun hier ein ungemeines Wunder daraus machet, als unterstehe mich Dero Particular-Meinung mir gehorsamst auszubitten, ob solches etwas sympathetisches, teufflisches oder astralischer Geister