Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 174.jpg

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in beyden Dissertationibus abgehandelte Materie zum Vorschein gekommen, ja es würde auch ewig nicht wieder daran gedacht worden seyn, wenn nicht zu Anfang dieses 1732sten Jahrs folgendes in den Leipziger Zeitungen p. 174. gemeldet worden.

Wien den 5. Mart. 1732.

„DEm Vernehmen nach haben Ihr. Kayserl. Maj. den Casum mit denen so genannten Vampyren, so in Illyrischer Sprache Blut-Sauger heissen, wegen dabey befindlichen Umständen, daß nehmlich ein schon längst verstorbener und begrabener Mensch des Nachts zu seinen lebenden Freunden gekommen und denenselben das Blut dergestalt aussaugen können, daß diese davon sterben, und nach ihrem Tode auch wiederum dergleichen Blut-Sauger abgeben müssen, auch bey Ausgrabung sothaner Cörper, wenn selbigen nach der gewöhnlichen Execution durch den Scharff-Richter ein Pfahl durch das Hertz geschlagen worden, gantz frisches Blut daraus geflossen, und ihnen theils an statt der abgeschabten alten Nägel wiederum neue, wie auch frisches Haar gewachsen seyn soll, von sothaner Curiosität und Wichtigkeit zu seyn erachtet, daß Allerhöchst Dieselben resolviret haben, die gantz letztere, wie auch die vor 7. Jahren eingelauffene Relation auf verschiedene Universitäten, in specie dem berühmten Professor zu Altdorff,