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und die die Phantasie des Welt-Geistes bewegen, mancherley sich einbilde.“ In qua compage unus atque indivisibilis spiritus, totus in toto & totus in qualibet ejus parte per diversas ideas rebus impressas & moventes Spiritus Mundi phatasiam diversa sibi imaginetur. Es kömmt aber die Einbildung zu der Magie entweder als ein principium primarium oder nur als ein principium secundarium. Ein Principium primarum giebt sie ab in der würcklichen Bezauberung und Beschreyung, ingleichen in denen Kranckheiten, die durch die Furcht erregt werden, wie Theophrastus Paracelsus und Helmontius in denen Tractaten von der Pest bezeugen; als ein Principium secundarium aber erweist sie sich, wenn sie nur zufälliger Weise etwas zu der Magie beyträgt, wie uns darinne zu einem Exempel dienet das Vertrauen eines Krancken, das er auff den Arzt und die Artzeney setzet.[1] Je hefftiger (quo vehementior & intensior) aber die Einbildung ist, desto mehr trägt sie zu denen magischen Würckungen bey. Es brauchen daher die Hexen bey ihren verborgenen Künsten insgemein magische Kräuter, die die Einbildung desto mehr excitiren: welches, unserm Bedüncken nach, auch diejenigen Ceremonien und Characteres würcken, mit welchen die alten Hexen mit höchstem Aberglauben die Geister


  1. Es hat hiervon Herr D. Gottlieb FRIDERICH in Leipzig eine Dissertation geschrieben.