Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 128.jpg

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Exempel nicht so wohl einige Theile, als vielmehr der gantze Cörper unversehrt zu sehen gewesen. Was aber sonderbahres daran wahrgenommen worden, sind Würckungen der ihnen beywohnenden Vitalität.


§. 29.

Das erste, was die Leute bey dem ausgegrabenen Cörper angemerckt, ist der Geruch, der nicht das geringste von einer Fäulniß zu erkennen gegeben. Aber es ist dieses nicht zu verwundern, weil noch keine würckliche Fäulniß verhanden gewesen. Das andere, was sie wahrgenommen, ist einer grössern Nachforschung wehrt. Sie haben nemlich befunden, daß die Nase, obgleich der gantze Cörper gantz und unversehrt befunden worden, eingefallen gewesen. Es pflegt dieses gemeiniglich an dergleichen Cörpern wahrgenommen zu werden. Wir können in dieser Sache Ant. Santorellum in Post. Prax. Med. c. 42. p. 140. zum Zeugen anführen, welcher schon längst an dem Cörper des seel. Jacobi de Marchia zu Neapolis, ingleichen zu Venedig an dem Cörper der heil. Helenæ angemerckt, daß, wenn gleich alle Theile des Leibes unverweset befunden würden, so mangele doch der äusserste Theil der Nase. Er leugnet aber, daß derselbe verwest sey, ob es gleich so geschienen. Denn er setzet hinzu: „Es scheine zwar, als ob