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§. 19.

Wir setzen dieses voraus, daß des Menschen Leib aus denen Elementen so wohl der erstern als andern Classe zusammen gesetzt ist. Es bestehet derselbe aus erdenen, wässerichten, feurigen und lufftigen Theilgen, er bestehet auch nach denen Grund-Sätzen der Scheide-Kunst aus Saltz, Schwefel und Quecksilber. Von der Anwesenheit des Saltzes, wie uns die Erfahrung lehret, zeugen der Urin, das Blut und Fleisch, welches alles einen starcken Geschmack hat. Von dem Schwefel zeugen die Fettigkeit, der Geruch, die Farbe, und daß er verbrannt werden kan; von dem Mercurio oder Quecksilber aber die Zerbrechlichkeit, Beweglichkeit, Flüchtigkeit und Sterblichkeit. Wenn nun ein Cörper untergeht, wird er in seine principia resolvirt, aus welchen er zusammen gesetzt ist, welches durch eine Gährung geschicht, so in einer Abscheidung der ungeschicktern und dem Wesen der Materie wiederstreitenden Theilgen besteht. Fermentatio secretio est crassioris & heterogeneæ materiæ. Wo nun alle Theile unter einander gleichartig und nicht widerstreitend sind, da wird auch nicht leichtlich eine Destruction und Verwesung statt finden. Es muß allezeit ein Heterogeneum verhanden seyn, welches nach Unterschied der innerlichen und äusserlichen Ursachen vielerley seyn kan. So bald ein solches widerstreitendes Ding im Leibe Platz findet, fängt der Leib an kranck zu werden,