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sonderlich sehr zu Hertzen geht, stimmen darinne, was das Schrecken anbetrifft, fast alle überein; nur daß sie ihre Meinung mehr mit Theologischen als Physicalischen Ursachen zu bekräfftigen suchen. Lasset uns vorietzo nur den eintzigen Martinum Geyerum[1] hören, welcher sich also vernehmen läst: „Es will der Teufel durch solche unsel. Zeichen denen Menschen eine Furcht einjagen, daß sie durch Verderbung der Lebens-Säffte desto leichter sterben müssen.“ Die Worte lauten eigentlich also: Dæmon vult hujusmodi infaustis signis metum incutere hominibus, ut turbatis in corpore humoribus eo facilius mors triumphare posset.


§. 48.

Wir wollen diesem Vorgeben nicht gäntzlich entgegen seyn. Wir geben vielmehr zu, daß der Teuffel ein guter Naturkündiger sey; wir gestehen, daß er dem Leben der Menschen sehr nachstelle; wir geben auch Beyfall denen, die dem Schrecken bey ansteckenden Kranckheiten viel zuschreiben. Aber daß sich diß alles hieher gar nicht schicke, noch etwas zu Umwerffung


Tumulus pestis. p. 860. sq. Seine eigentliche Worte lauten also: cum in imaginatione aliquam fidem timoremque vehat, se aliquid contagionis actu hausisse sub incertitudine & agonia, eo quod venenum pestis sit invisibile; particula hæc fidei cum perturbatione terroris perficiat tandem actualem imaginem in Archæo generandæ pestis semen.


  1. in Disquisit. de Superstitione c. 3. §. 37.